GRENZGESCHICHTE

Die Grenzen Deutschlands und des deutschen Sprachgebiets in der Geschichte

Von Bert Alexander Schwank

1033 – Gewinn von Trient und Vereinigung mit Burgund

Bernardi-Karte

‍Die Versuche Ottos I., das südliche Italien dem griechischen Kaiserreich zu entreißen, schlagen fehl. Auch sein Sohn Otto II. , mit der griechischen Prinzessin Theophano verheiratet, scheitert bei diesem Versuch und stirbt in Rom. Die Schwäche des Reichs unter seinem unmündigen Sohn Otto III. nutzen die ostelbischen Wenden, um die Herrschaft der Deutschen abzuschütteln. So gehen im ‚Slawenaufstand’ 983 die Billunger Mark und Nordmark wieder verloren, um erst 150 Jahre später zurückerobert zu werden. Auch die Mark Schleswig kommt 1035 wieder an Dänemark, das den Slawenaufstand für seine Zwecke nutzt.


‍Östlich der Oder entsteht in dieser Zeit ein polnischer Staat, der im Kampf gegen das slawische Heidentum mit dem deutschen König zusammenarbeitet. Unter Boleslaw Chrobry (‚der Tapfere‘) unterwirft Polen 999 die Prußen (im späteren Preußen), Pommern und Schlesien und erreicht damit für etwa 130 Jahre einen Gebietsstand, der 1945 – unter ganz anderen Vorzeichen – wiederkehren sollte. 1018 gewinnt Polen zusätzlich für 13 Jahre die Lausitz (östlicher Teil der Lausitzer und Thüringer Mark). Mähren hingegen kommt 1029, nach kurzer Zugehörigkeit zu Polen, endgültig an das Reich.


‍Auch Heinrich II., der letzte Sachsenkönig, zieht dreimal nach Italien und annektiert 1027 Trient, das an das Herzogtum Bayern fällt.


‍Mit Konrad II. kommen 1024 die salischen Franken auf den deutschen Königsthron. 1033 stirbt Rudolf, der letzte König des vereinigten Hoch- und Nieder-Burgund. Da er ohne Erben ist, sendet er Konrad, wie vorher mit Heinrich II. vereinbart, Krone und Insignien. Hochburgund mit Basel, Genf und Besançon (Bisanz) sowie Niederburgund mit Lyon (Löwen) und Arles (Arel) kommen so zum Deutschen Reich, das nunmehr auch im Westen bis an das Mittelmeer reicht.


‍Die Sprachgrenze zieht sich im Nordosten nach dem Slawenaufstand durch Flucht und Vertreibung wieder zurück, in Kärnten rückt sie durch Einwanderung weiter vor.

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